Klimawandel, Rassismus und Globale Verantwortung

Klimawandel, Rassismus und Globale Verantwortung – Schwarze Perspektiven auf die Kolonialität der Klimakrise

Klimawandel ist endlich zu einem Kernthema aktueller politischer Debatten avanciert – angesichts der katastrophalen Auswirkungen des westlichen und westlich inspirierten Lebensstils ist es höchste Zeit, sich kritisch und lösungsorientiert damit auseinanderzusetzen. Doch es gibt eine Leerstelle in der aktuellen Debatte: Die Rede vom “menschengemachten” Klimawandel, vom “Anthropozän” etc. tut so, als seien alle Menschen gleichermaßen verantwortlich und gleichermaßen von den Folgen des Klimawandels betroffen. Doch beides ist nicht der Fall: ein Blick auf Verursacher*innen und Betroffene offenbart, dass Rassismus Geschichte und Gegenwart des Klimawandels maßgeblich beeinflusst. Von den Klimafolgen des Genozids in Südamerika zu Beginn der Kolonisierung bis hin zu den kolonialen Kontinuitäten der imperialen Lebensweise, Schwarze Menschen und PoC im Globalen Süden, aber auch im Globalen Norden, sind disproportional von Umweltverschmutzung und Klimwandelfolgen betroffen. In der Externalisierung von Umweltkosten in den Globalen Süden bei der gleichzeitigen Konzentrierung von Gewinnen aus Naturausbeutung in Europa und im kolonialen Westen zeigt sich die Kolonialität der Klimakrise. Dies wird aktuell in der Klimawandel-Leugnung der neuen Rechten deutlich. Eine Schwarze, rassismuskritische Perspektive auf Klimawandel ist daher unabdingbar.